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Ein rostroter Fluss

Was die Farbe über ein Gewässer aussagt

Lebensraum

Fluss/Bach

 

Dreht man den Wasserhahn auf, kommt klares Wasser heraus. Wasser ist also farblos, sollte man meinen. Nicht so im Kamp. Der Fluss ist für seine rostrote Färbung bekannt. Der Grund für diese eigentümliche Farbe ist in der Geschichte des Waldviertels zu finden. Vor mehr als 300 Millionen Jahren entstand hier das Variszische Gebirge, ein gewaltiger Höhenzug mit 8.000 Meter hohen Gipfeln, in dessen Innerem große Lavaströme aufstiegen. Über die Jahrmillionen erodierte dieses Gebirge wieder. Übrig blieb nur sein Kern aus erstarrter Lava – der Granit.

Der Granit bildet heute die Grundlage für die meisten Waldviertler Böden. Da der Kalkgehalt des Granits sehr niedrig ist, sind diese Böden sauer. Auch das Wasser, das durch die Böden sickert, wird „sauer“ und löst auf seinem Weg ins Flussbett Eisenverbindungen aus dem Erdreich. Diese Eisenverbindungen verursachen nun die rostrote Färbung des Kamps und anderer Waldviertler Flüsse.

Wasser ist also nicht immer farblos. Der Gelbe Fluss in China zum Beispiel verdankt seine Farbe der gelben Erde (dem Löss), die der Fluss mit sich trägt. Die schwarz gefärbten Flüsse im Amazonasbecken, wie der Rio Negro, werden von den Huminstoffen der Regenwaldböden eingefärbt, die vom starken Tropenregen ausgewaschen werden.
In nährstoffreichen Gewässern können sich Algen vermehren und das Wasser grün färben. Für die grüne Farbe von Flüssen und Seen in Kalkgebirgen ist der hohe Kalziumgehalt verantwortlich. Blaue Flüsse und Seen findet man in den Bergen, wo es wenige Nährstoffe gibt, die das Wasser trüben würden. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften „schluckt“ das klare Wasser den roten und den violetten Farbanteil des Lichts – übrig bleibt ein reines Blau.

Quelle: www.sichere-ruhr.de